Scrat heißt das Säbelzahneich-hörnchen aus den Ice Age-Filmen. Ein Kollege von mir ist ein großer Fan dieses Tierchens, sieht er doch ironischer Weise täglich Gemeinsamkeiten mit dem Schicksal von Scrat und seinem eigenen. Immer wieder hat Scrat sein Ziel, nämlich die begehrten Eicheln, dicht vor Augen, um sie dann im letzten Moment durch unglückliche Umstände wieder zu verlieren. Weil das sowohl Scrat als auch meinen Kollegen zu gelegentlichen Unmutsausbrüchen verleitet, habe ich letzterem einen Scrat-Button entworfen: Ein Notausbutton, der mit einer USB-Mimik versehen wurde und an den PC angeschlossen bei Betätigung einen lauten gequälten Schrei von Scrat ausgibt. Das hilft doch schonmal, Anflüge von Aggression rechtzeitig abzubauen
Das Projektchen ist einfach aufzubauen. Der Zeitaufwand, incl. Programmieren der Software, betrug etwa 2 Stunden und die Kosten etwa 3 €.
Das hier ist also Scrat von Ice Age. Jeder kennt ihn und sollte es Ausnahmen geben, kann man sich bei Youtube schnell einen Überblick verschaffen. Scrat hat es in seiner Rolle gewiss nicht leicht, da alle Szenen von ihm selbst gespielt und keine Stunt-Doubles eingesetzt werden. Viele seiner Szenen sind wohl enorm schmerzhaft, wodurch für den Scrat-Button leicht mehrere verschiedene Schreie zu finden waren. Die kleine Software, die am PC läuft und den Controller im Gamepad auswertet, wählt per Zufall bei jedem Buttondruck einen anderen Sound aus und sorgt so für Abwechslung.
Hier ist der Notaustaster. Ich habe ihn bei eBay für etwa 2 € erworben. Das war dann auch schon ein besseres Schnäppchen, da die Dinger häufig teurer versteigert werden. Für den geringen Preis muss man aber auch einen kleinen Nachteil einstecken: Der Taster ist nicht selbstrückstellend. Nachdem man den Taster betätigt hat, muss er manuell wieder herausgezogen werden. Dafür ist er aber auch sehr robust und dürfte gewissen Gewaltanwendungen widerstehen.
Im Notausgehäuse findet man eine Klemme, an die Leitungen direkt angeklemmt werden können. In dem Fall ist leider nur ein Öffner und kein Schließer vorhanden, d.h. die Klemmen „1.“ und „2.“ sind normalerweise verbunden und werden bei Betätigung des Notaus unterbrochen.
Für den kleinen Gag wollte ich natürlich kein Mortzprojekt aufziehen. Darum bediene ich mich, wie auch schon in anderen Projekten, wieder einmal einer Platine aus einem alten USB-Gamepad, die ich üblicherweise für 1 € bei eBay schieße, teils in Mehrfachpäckchen. Günstiger kann man einfach keine digitalen Eingaben per USB am PC vornehmen.
So sieht die Gamepadplatine von der anderen Seite aus.
Für das Gehäuse des Notaus war die Platine zu groß, also habe ich einfach ein Stück herausgesägt. Um die kleinere Platine befestigen zu können, habe ich noch 2 Löcher hineingebohrt (direkt neben dem IC).
Zwei Leitungen habe ich dort angeschlossen, wo vorher ein beliebiger Taster des Gamepads angeschlossen war. Mit einem Transistor und einem Widerstand habe ich das digitale Signal noch invertiert, da der Taster ja bei Betätigung öffnet, was dem Loslassen eines Buttons am Gamepad entspricht. Zwar könnte man das Signal auch per Software invertieren, aber die Sache hatte einen Haken: Nach dem Einstecken des Gamepads am USB-Port oder nach dem Hochfahren des Windows-PCs mit eingestecktem Gamepad wird die erste Betätigung des Notaus nicht erkannt, wenn per Software invertiert wird. Windows initialisiert wohl alle Taster am Gamepad als Losgelassen und erwartet nun ein Event mit einem sich davon unterscheidenden Tasterzustand. Ist das erste eingehende Event nun ein Loslassen, passiert nichts.