Wörter-Funkuhr: Second Edition

Vor einiger Zeit überlegte ich mir, die im Januar gebaute Wörter-Funkuhr noch einmal in überarbeiteter Form und mit einem völlig anderen Design aufleben zu lassen. Gebaut habe ich vorerst 3 Stück dieses neuen Typs, wovon einer für uns und zwei zum Verschenken zu Weihnachten sind.

Im Artikel beschreibe ich, wie ich die Uhr aufgebaut habe. Damit sollten für eure Nachbauten schon einige gute Anreize und Erfahrungen zur Verfügung stehen.

Viel Spaß beim Lesen!

Achtung, Nachfolgeversion veröffentlicht
Diese Wörteruhr habe ich nochmals überarbeitet und professioneller hergestellt. Den Nachfolger findest du hier: Wörter-Funkuhr 3.

Einleitung

Zur Erinnerung hier nochmal ein Bild von der ersten Wörteruhr, die ich als Geschenk für meinem Vater gebaut habe.


Zu der Zeit, als ich diese erste Uhr gebaut hatte, wusste ich noch gar nicht vom „Original“, das ist nämlich die Qlock Two. Die Idee war zwar trotzdem nicht meine, aber es gibt ja auch weitere Uhren von diesem Typ, die man nachbauen kann.

Meine Second-Edition soll jedoch der Qlock Two ähnlich sehen. Ein paar Kleinigkeiten möchte ich – für meinen Geschmack – besser machen, aber das Design insgesamt ist ja schon … wie heißt noch das Designwort? … aja, „zeitlos“. ;)


Bildquelle: Biegert & Funk

Planung

Fange ich also mal an… nachdem ein Kaffee bereit steht. :KAFFEE:

Bevor ein solches Projekt in Gange kommt, d.h. praktische Handgriffe (außer der zur Kaffeetasse) getan werden, ist ja die Vorplanung wichtig. Die ist bei meinen Hobbieprojekten übrigens immer ziemlich umfangreich, was sich immer wieder ausgezahlt hat.

Auf diesem Foto kann man mal die ausgewählte Schriftart sein. Es ist eine DIN-Schrift, ähnlich der Schrift auf der Qlock Two. Natürlich muss man sich die Buchstabengröße usw. mal auf Papier ansehen, so kann man z.B. prüfen, ob die Buchstabengröße reicht, um den Text aus 3 m Entfernung zu lesen.


Die insgesamt schwierigste Problemstellung bei diesem Projekt war die Frage, wie ich die Frontblende der Uhr realisieren sollte. Es soll ja eine gläzende Frontplatte werden, die nicht allzu handgemacht aussieht, auch wenn sie das ist. Aber Professionalität wird am Ende doch mehr zu überzeugen wissen als bedruckte Folien oder dergleichen.

Das überhaupt dicke Problem: Das lichtverdeckende Material um die Buchstaben herum, also die schwarze Fläche, muss absolut lichtdicht sein. Sollte diese dunkle Fläche um die Buchstaben herum mitleuchten, verringert das den Kontrast zu den Buchstaben, die Buchstaben haben keine scharfen Kanten und wir sind wieder beim mangelhaften Gesamteindruck. Den Lichtundurchlässigkeitstest kann man mit einer 20 W-Lampe durchführen. Das ist ein guter Vergleich, denn die LEDs können punktuell auch so hell sein, wenngleich sie natürlich nicht die gleiche Lichtmenge abgeben.

Bedruckte Folien wären billig und beliebig zu bedrucken. Sie sind aber ungeeignet, weil man sie niemals lichtdicht bedrucken kann. Die schwarzen Bereiche müssen absolut lichtdicht sein.

Ich hatte auch die Idee, Folien zu schneidplotten. Dabei wird eine schwarze, durchaus dickere Folie mit einem computergesteuerten Schneidgerät bearbeitet und so die Buchstaben herausgeschnitten. Die Folie könnte als Klebefolie auf Glas oder Plexiglas aufgeklebt werden. Wäre jedoch schwieriger zu fertigen und die Motive dürfen nicht zu filigran sein. Alle Folienmuster, die ich mir schicken ließ, versagten aber beim Lichttest. Die Folie im Bild z.B. ist prinzipiell lichtdicht, aber hat sehr feine Löcher. Diese Folie hat mir eine Aufklebershop als Muster geschickt, aber das wird wohl nix damit.


Weiterhin kam mir die Idee, dass ich eine Glasplatte hinterglaslackieren und dabei die Buchstaben durch Verdecken aussparen könnte. Das würde eine relativ professionelle Optik mit sich bringen, denn von hinten lackiertes Glas sieht echt edel aus. Die Buchstaben aber von der Lackierung auszusparen erschien schwierig. Doch da die Idee prinzipiell einen Erfolg versprechen könnte, bin ich ihr nachgegangen.


Ich habe darum mal einige Testversuche unternommen. Zunächst habe ich zwei Buchstaben in Marmeladengläser geklebt und die Gläser dann von innen lackiert. Das Ergebnis war ungeeignet. Die Buchstaben enthielten Papier, welches die Farbe mit seinen Fasern aufgesaugt hat. Dadurch waren die Buchstaben zu fest mit der umliegenden Farbe verbunden und nicht unbeschädigt herauszutrennen.



Ein weiterer Test mit sehr starker Folie (Schnellhefterrückseite) und doppelseitigem Klebeband verlief schon deutlich besser. Hier kommt zum Kleben nur die Folie vom Schnellhefter mit Doppelklebeband zum Einsatz. Das Papier obendrauf dient nur zum Ausschneiden und wird dann mit dem Wachspapier vom Klebeband abgezogen.


So sehen die ausgeschnittenen Buchstaben aus.