Hi Jungs … und vielleicht sogar Mädels,
nachdem mir mal wieder bewusst wurde, wieviel mein Vater für mich tut, was er mir alles anvertraut, wie lange er sich jeden Tag auf Arbeit den Ar*** aufreißt, …. [lange Liste] …., habe ich beschlossen, mal wieder einen Vatertag zu machen. Ich habs nicht so mit den Komerzterminen und mache solche Tage lieber dann, wenn mir danach ist. Deshalb will ich meinem Vater etwas schenken und nichts ist persönlicher als etwas selbstgebautes… (als ob ich noch 8 wäre *g*). Ich werde ihm eine Zeitmaschine bauen.
Einleitung
Zum Bau der Zeitmaschine stehen mir nur Haushaltsmittel und sehr begrenzt auch besondere Teile zur Verfügung. Schauen wir mal, ob das Experiment glückt.
Um das gleich mal klarzustellen: Mit der Zeitmaschine wird man keine Zeitreisen im Sinne von Zeitsprüngen machen können. Das ist mit ein paar Klorollen und was man sonst so im Haus findet einfach nicht drinne. Man bedenke auch die enorme Energiequelle, die man dafür bräuchte.
Es wird aber möglich sein, die Zeit damit schneller oder langsamer und ebenfalls rückwärts laufen zu lassen. Sogar die Zeit anhalten müsste klappen. Das wird meinem Vater doch schonmal helfen, den Arbeitstag schneller rumzukriegen bzw. länger Mittagspause machen zu können. Wenn das kein Fortschritt ist…
Ab an die Arbeit…
Eines der Kernstücken der Zeitmaschine ist dieser Dihydrogenmonoxidbeschleuniger. Ich habe einen besonders energiesparsamen ausgesucht. Damit dürfte auch der Wirkungsgrad der Zeitmaschine recht gut ausfallen.
Hier kann man sich schonmal einen Eindruck über die Förderleistung verschaffen:
Wer in der Schulphysik gut aufgepasst hat, der wird noch wissen, dass Materie und Zeit eng zusammenhängen. Wenn man z.B. in einem sehr schnellen Flugzeug ein paarmal um die Erde fliegt, dann lebt man einige ms länger (wenn man sich da oben nicht vor Langeweile die Lunge zuqualmt). Das ist wissenschaftlich bewiesen. Also durch eine variable Beschleunigung von Materie will ich hier auch einen variablen Zeitverlauf erreichen. Mutige Behauptung von mir. Aber heute wie auch 1850 stand jeder Wissenschaftler dem Gespöt des unwissenden Volkes gegenüber. Bis der Wissenschaftler sich dann in sein Auto setzte und davon fuhr, während dem dummen Volk die Kinnladen auf den Boden fielen und von deren Pferdekutschen brutal überfahren wurden.
Aufbau des Deckels mit der Steuerung
Ein gewisser Drang zur Resteverwertung hat mir schon in einigen Projekten geringere Ausgaben und dennoch gute Ergebnisse beschert. Hier habe ich es aber auf die Spitze getrieben und so letztendlich für die Zeitmaschine kaum mehr als 10 € bezahlt.
*wühl im Mülleimer*
Aha, da haben wir einen Deckel von einer alten Farbsprühdose. Das wird das Gehäuse der Steuereinheit. Das muss reichen, denn die Zeitmaschine muss äußerst kompakt sein, damit der Schwindel mit den geleisteten Arbeitsstunden dem Chef nicht auffällt. Hosentaschenformat ist da sicherlich gefragt, wenn auch nicht ganz realisierbar.
Naja, in einen Deckel bekommt vielleicht jeder eine Steuereinheit. Um cooler zu sein, habe ich noch ein Stück Rand abgenommen und damit das Volumen weiter reduziert
Was muss denn nun ein Schaltgehäuse einer Zeitmaschine beinhalten, wenn man es mal auf das Notwendigste reduziert? Ich erinnere noch einmal, dass die Zeitmaschine keine Zeitsprünge, sondern nur Zeitflussänderungen machen kann. Das könnt ihr euch so vorstellen, wie mit einer alten Videokassette. Ich kann dort kein Kapitel einfach anspringen wie bei einer DVD, sondern muss das Band dahin spulen. Ich kann die Zeit also nur schneller, langsamer oder rückwärts laufen lassen oder anhalten.
Benötigt wird im Schaltgehäuse also:
- Poti zur Einstellung der Zeitgeschwindigkeit
- Display als Rückmeldung an den Bediener
- Ein-/Aus-Schalter
- natürlich die Elektronik
Hier habe ich nun also Ausschnitte für eine Zeitanzeige (eckiges Feld) und das Potentiometer (rundes Loch) gemacht.
Von der anderen Seite sieht man hier einen Ausschnitt für einen Schalter (zum Ausschalten falls der Chef kommt. Falls man im Zeitraffermodus ist, könnte man sein Herankommen zu spät bemerken. Dann einfach den schimpfenden Chef mit „Zeitstopp“ anhalten). Unten rechts ist eine kleine Öffnung für die Stromversorgung. (Was mit der Zeit passiert, wenn der Strom ausfällt, will ich hier lieber nicht erörtern um Panik zu vermeiden)
Das eben schon erwähnte Display muss natürlich wieder billig sein. Was kommt da in Frage? Papier, Speiseöl und LEDs, was sonst? Also hab ich mal eine Anzeigetafel entworfen und direkt mal in ein paar Größen ausgedruckt.
In der Mitte ist das Symbol für „Zeit anhalten“. Rechts davon folgen die Symbole für die Vorwärtsgeschwindigkeit der Zeit von langsam nach schnell: „Zeitlupe“, „Echtzeit“, „Zeitraffer“. Auf der linken Seite finden sich die gleichen Anzeigen für die rückwärts laufende Zeit wieder.
Die Zeit wird natürlich nicht nur in diesen 7 Stufen, sondern weich dazwischen einstellbar sein. Also analoge Einstellung der Zeit, die auf dem Display allerdings mit den 7 Stufen vereinfacht dargestellt wird.
Wenn man das Papier mit Öl einreibt, wird es besonders lichtdurchlässig. Das bleibt auch so, wenn das Öl wieder austrocknet.
Hier habe ich das Papier von hinten eingerieben und man sieht, dass es sofort recht transparent wird.
Nun können die Symbole mit LEDs beleuchtet werden. Zum Display komme ich aber gleich wieder.
Den Farbsprühdosendeckel und einen weiteren Deckel, zu dem ich später komme, habe ich hier schwarz lackiert.
Weiter geht’s nun mit dem Display. Fast peinlich zu erzählen, dass ich schon wieder Müll verwendet habe: Eine alte Verpackung von einem Kopfhörer. Das Kunststoffzeug ist recht dick und steif.