Hier kommt die neue Trendsportart: Mini-Minigolf! Mit einer Kindergruppe habe ich diesen Parcour aus 18 kleinen Minigolfbahnen aufgebaut und die Bahnen sind richtig spielbar und machen nachweislich auch Erwachsenen Spaß. Jede Minigolfbahn findet auf einer Grundfläche von 50×20 cm Platz und alle Bahnen zusammen in einem nicht allzu großen Karton. Vielleicht ja eine Idee für den nächsten Männerabend, wenn nicht gerade Fußball läuft.
Einleitung
In unserer Kirchgemeinde Evangelisch Freikirchliche Gemeinde Aachen leite ich eine Jungschargruppe. Das ist eine Gruppe von 9 bis 13-jährigen Kids, die sich wöchentlich treffen und neben christlichen Aspekten auch zusammen spielen, basteln, kochen, singen, Rallys machen, … Die Liste ist lang und vielseitig. Vor kurzem habe ich für einen Nachmittag den Bau dieses Minigolfparcours vorbereitet. Es war sehr viel Arbeit und nahm viel Zeit in Anspruch. Aber die Kids hatten ihren Spaß sowohl mit dem Aufbau als natürlich auch mit dem Bespielen der Bahnen.
Konzept
Aber wollen wir mal einen Blick auf das Konzept werfen:
Zuerst beginne ich immer mit Vorüberlegungen: Welche Punkte müssen beim Bau auf jeden Fall berücksichtigt werden? Was ist wichtig und muss vorher geplant werden?
Dabei entstanden folgende Anforderungen und angepasste Lösungen dafür:
- Die Bahnen sollen möglichst Vorbildern entsprechen (es gibt eine Norm, wie ein Minigolfparcour aufgebaut sein muss).
Ich habe Fotos und Skizzen eines kompletten Minigolfparcours im Internet gefunden: Fotos von Minigolfbahnen.
Quelle: www.miniaturgolf-volksgarten.de
Quelle: www.miniaturgolf-volksgarten.de
- Die Bahnen sollen möglichst realistisch spielbar sein, d.h. man sollte z.B. den Ausfallswinkel der Kugel abschätzen können, wenn sie auf eine Bande zurollt.
Um den Realismus zu erhöhen, habe ich mich für harte Banden und harte Kugeln entschieden. Nach Versuchen hielt ich Banden aus gespantem Draht für am geeignetsten. Der Draht wird zwischen Nägel gespannt, die entlang der Bande in gewissen Abständen aufgestellt sind. Die Bande ist hart, federt aber trotzdem minimal mit, wenn die Kugel anschlägt. Der Draht muss auf mittlerer Höhe der Kugel innen an den Nägeln entlang geführt werden. Wenn man den Draht sehr eng um die Nägel winkelt, ergibt sich wirklich eine gerade Bande, also man kann die Kugel an der Bande entlang rollen lassen, ohne dass sie über Unebenheiten läuft. Die Spielbarkeit ist jedenfalls echt gut und es ist für Kinder leicht zu fertigen. Als Kugeln kamen Glasmurmeln zum Einsatz.
Hier ein Beispielfoto. Da manche Banden von beiden Seiten angespielt werden können, mussten sie auch beidseitig mit Draht bespannt werden. (Foto mal vergrößern!)
- Der Aufbau sollte billig durchführbar sein.
Was Materialgewinnung angeht war ich schon immer talentiert Der gesamte Aufbau hat 10 Euro gekostet. - Die Bahnen sollten grundsätzlich einheitlich aufgebaut sein, um die Bauzeit zu reduzieren.
Die Bodenplatten aus Sperrholz haben ein einheitliches Format von 50×20 cm bekommen. So stellt man einmal auf der Kreissäge einen Anschlag ein und schiebt alle Bretter durch. Die Maße der Begrenzungen und des Kreises am Ende der Bahn sind bei fast allen Bahnen gleich. - Die Bahnen sollten kompakt verstaubar sein. Daraus folgt, dass höhere Aufbauten zerlegbar sein müssen, damit man die Bahnen gut in einen Karton stapeln kann.
Gesagt, getan. Aufbauten auf den Bahnen hab ich steckbar gebaut. Einfach Dübel von unten in die Aufbauten und darunter ein Löcher in die Bahn bohren. Dann kann man den Aufbau aufstecken.
Fertigung
Hier sind die fertig gesägten Grundplatten. Die Seitenkanten sind schon mit einem Bandschleifer abgeschrägt worden. Das Material ist einfach altes Sperrholz, was ursprünglich als Verpackungsmaterial diente.
Die Umrandungen der Bahnen habe ich dann nach den Vorlagen (dazu kommen wir gleich) mit Bleistift auf den Holzplatten angezeichnet. Auch die Hindernisse (ebenfalls gleich) habe ich vorher gefertigt. Zusätzlich wurde fast jede Bahn mit einem Zielloch und einer kleinen Senke als Startpunkt versehen.
Die Kinder mussten nun nur die Nägel für die Banden schlagen und die Bahnen anmalen. Zur Zeitersparnis konnte das parallel gemacht werden, weil es egal ist, ob die Bahnen zuerst angemalt oder bebandet werden.
Hier sind die Kinder aus der Jungschargruppe am Werk. Man sieht die Rohbauten der Bahnen. Die Kids schlagen hier mit Schablonen die Nägel ein.