PDI-Programmieradapter mit Federkontakten

Bei mir kommt es recht häufig vor, dass ich Mikrokontroller mit PDI-Schnittstelle auf von mir entworfenen Leiterplatten programmieren will. Zu diesem Zweck habe ich mir einen PDI-Programmieradapter mit Federkontakten gebaut. Dadurch kann ich den Mikrokontroller selbst dann programmieren, wenn die Leiterplatte ansonsten unbestückt ist. Auf der Leiterplatte ist nämlich kein Anschlussstecker zum Programmieren erforderlich. Das spart Zeit und Material. Selbst die Spannungsversorgung während des Programmierens kann über diesen Adapter bereitgestellt werden.

Auf der Suche nach einer robusten Federkontaktklemme mit mindestens vier Kontakten bin ich auf meinen alten PocketPC gestoßen. Den benutze ich noch heute. Da das Gerät aber nicht den täglichen Einsatz seit seinem Baujahr 2003 bis heute überlebt hat, ist das bereits mein zweiter oder dritter von diesem hp-Modell iPAQ h2210. Den bekommt man für 10€ gebraucht. Und der ist wirklich gut. ;)


Darum habe ich auch mehrere Ladeschalen, obwohl ich nur eine benötige. Und in dieser Ladeschale ist ein schöner robuster Federkontaktanschluss enthalten. Ähnliche Federkontaktleisten kann man aus vielen Geräten ausbauen, in denen Akkus kontaktiert werden. Oft sind sie aber filigraner als dieses Exemplar.



Dieses Bauteil habe ich ausgelötet. Einen Federkontakt drücke ich hier mit der Pinzette ein. Man sieht, dass die Kontakte einen weiten Weg nachgeben können.


Diesen Federkontaktanschluss habe ich auf ein Stück Lochrasterplatine gelötet. Das Rastermaß meines Federkontaktanschlusses ist etwas größer als 2,54 mm, aber es passt.


Nun muss ich mich noch um eine Kodierung kümmern, damit man den Anschluss nur in eine Richtung auf die Leiterplatte aufsetzen kann. Dazu habe ich solche Drahtklammern gefunden. Die sind so hart, dass ich sie nur mit Werkzeug präzise biegen konnte.


Nach meinem Biegevorgang sahen die Drähte so aus.


Dann habe ich sie aufgelötet. Die Drähte sind alle auf die Masse aufgelegt und stehen weiter als die Federkontakte hervor. Die zu programmierende Baugruppe braucht also drei Bohrungen und vier Kontaktflächen. Es ist nicht möglich, den Federkontaktanschluss verdreht auf die Platine zu setzen.


Dann habe ich eine Pfostenwanne auf der Lochrasterplatine bestückt und entsprechend der genormten PDI-Belegung verbunden.


Das Programmiergerät kann nun direkt angesteckt werden.


Auf der Leiterplatte ist nun die hier hervorgehobene Sektion enthalten. Der Programmieradapter wird mit den drei Drähten in die Löcher gesteckt und dann sanft aufgedrückt, während das Programm übertragen wird. Das dauert nur einzelne Sekunden. Im Bild sieht man einen Ausschnitt der fast unbestückten Leiterplatte meiner Wörteruhr 3.


Hier ist die Leiterplatte bestückt. Es ist jedoch nicht notwendig, einen Programmieranschluss zu bestücken.


Damit habe ich euch mal gezeigt, dass es mit Federkontakten zeitsparend und einfach möglich ist, Mikrokontroller zu programmieren, jedenfalls, wenn man Serien von Leiterplatten programmieren möchte.

Lieben Gruß,
Emanuel

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