Einladungskarte mit LED

Als unser Sohn damals noch zum Kindergarten ging und ein paar Freunde zu seinem Geburtstag einladen wollte, haben wir diese Einladungskarte mit eingebauter LED gebastelt. Technisch ist das kein Hexenwerk, aber die Kinder fanden es toll und konnten kaum glauben, dass man soetwas selbst machen kann. In dem Artikel zeige ich, wie wir das gebaut haben.

Zunächst basiert alles auf einer eigentlich ganz schlichten Karte mit einem aufgeklebten Auto und einem „Einladung“-Stempel. Natürlich kann man alles auch immer ganz aufwändig machen, aber in der Praxis fehlt manchmal die Zeit dazu ;)

Das Auto soll jetzt ein Blaulicht bekommen, weshalb ich mit einer Lochzange über dem Dach des Autos ein Loch gestanzt habe.


Solche Bilderrahmenrückwände habe ich hier in Mengen zum Verbasteln rumfliegen. Die sind in meinem Fall 3 mm dick. Man könnte stattdessen aber auch starken Karton verwenden, ggf. in mehreren Lagen.


Ich habe nun in der benötigten Anzahl für die Einladungskarten Rechtecke ausgeschnitten. Hier zeige ich jetzt den Aufbau einer Karte, aber wir haben natürlich alles mehrfach gemacht. An die Stelle für das Blaulicht habe ich ein Loch gebohrt. Außerdem einen etwa quatratischen Ausschnitt für einen Taster und einen großen runden für eine Batterie. Die Ausschnitte sehen so geknabbert aus, weil ich sie mit der Lochzange gemacht habe. Das ging ganz schnell.


In jede Karte habe ich eine CR2032-Knopfzellenbatterie eingebaut. An den Minuspol habe ich hier einen Kupferlackdraht angelötet.


Auf die Rückseite meiner Holzplatte habe ich weißen Karton geklebt. Dort wird der jeweilige Einladungstext geschrieben. Den Kupferlackdraht habe ich vorher unter dem Holz hindurch verlegt.


Als Taster verwende ich Mikrotaster. Das waren die kleinsten Exemplare, die gerade verfügbar waren. Sie sind jedoch immer noch zu dick. Darum habe ich die vier Kunststoffnoppen in den Ecken mit einem Seitenschneiter abgeschnitten (links vorher, rechts nachher).


Der Taster lässt sich dann zerlegen in ein Abdeckblech, den Stößel, den Schaltkontakt (Knackfrosch) und das Unterteil mit den Anschlüssen.


Weil bereits der Körper des Tasters höher als die verfügbaren 3 mm ist, habe ich ihn mit einem Seitenschneider verkleinert.


Die Beine habe ich abgeschnitten und einiges vom oberen Rand. Der Taster ist jetzt niedriger als 3 mm.


Dann habe ich den Taster mit Kupferlackdraht verlötet.


Als nächstes wird der Draht an die Kathodenseite (Minuspol) einer kleinen blauen LED in PLCC2-Bauform angelötet.



Die Anodenseite (Pluspol) der LED habe ich schließlich mit dem Pluspol der Batterie verlötet und alles mit Klebeband fixiert. Warum ist kein Vorwiderstand verbaut? Weil die Batteriespannung niedriger ist als die Vorwärtsspannung der LED. Der differentielle Innenwiderstand der LED ist somit groß genug, um den Strom zu begrenzen. Wenn man die im Datenblatt der LED angegebene typische Vorwärtsspannung von z.B. 3,5 V an die LED anlegt, fließt der ebenfalls angegebene typische Strom von z.B. 20 mA. Erhöht man die Spannung ein wenig über die typische Spannung, steigt der Strom rapide an. Ohne einen Vorwiderstand würde die LED dann zerstört. Wenn mit der Batterie aber nur 3,0 V angelegt werden und die Spannung garantiert unter der typischen Vorwärtsspannung der LED bleibt, muss der Strom entsprechend kleiner ausfallen. Die LED wird also nicht mit ihrer typischen Leuchtkraft leuchten, sondern etwas schwächer. Bei 3 V ist sie aber immer noch hell genug.


In den Taster habe ich den Schaltkontakt und eine Kartonscheibe eingelegt. Diese Kartonscheibe steht minimal höher als die Holzplatte und muss auf jeden Fall höher als der Rand des Tasterkörpers sein.


Mit Klebeband habe ich die losen Teile vorerst fixiert.


Als nächstes habe ich die Karte mit Flüssigkleber auf das Holz aufgeklebt.


Man sieht hier die LED unter dem Loch.


Aus blauem Transparentpapier habe ich noch eine Blaulichtform ausgeschnitten und über das Loch geklebt. Über den Taster habe ich einen roten Kreis geklebt. Der Kreis hat keine funktionale Bedeutung, d.h. man kann den Taster auch ohne Kreis drücken. Aber ansonsten findet man den Taster natürlich nicht.


Drückt man nun auf den Kreis, leuchtet das Blaulicht. Die Kinder haben dann natürlich fleißig gedrückt und wieder losgelassen, um ein Blinken zu erzielen.


Noch ein Hinweis: Auf die Rückseite wird der Einladungstext geschrieben. Dabei sollte man nicht vergessen in einer Randnotiz auf die enthaltene Batterie hinzuweisen. Die Karte sollte nicht in den Hausmüll entsorgt, sondern zuvor geöffnet und die Batterie entnommen und gesondert entsorgt werden.

Mit dem Artikel konnte ich hoffentlich eine Idee vermitteln, wie man mit recht wenig Aufwand und Zeit eine interessante Einladungskarte für kleine Kinder basteln kann. Statt des Autos könnte es auch ein Leuchtturm, ein Schloss mit beleuchtetem Turmzimmer, ein Kind mit Laterne oder was auch immer sein. Das kann man gut thematisch mit der Geburtstagsfeier abstimmen.

Vielen Dank für’s Lesen.
Euer Emanuel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert