Laserprojektor

In diesem Artikel zeige ich euch, wie ich alte, defekte Festplatten in einen Laserprojektor umbaue. Der sogenannte Laserprojektor ist im Prinzip eine Art Oszilloskop mit XY-Darstellung, allerdings können nur Frequenzen bis etwa 200 Hz dargestellt werden, weil die Darstellung über die mechanische Auslenkung von Spiegeln vor einem Laser realisiert wird. Durch die zu bewegende Masse ist die Darstellung natürlich träge.

In erster Linie macht es aber Spaß, rhythmische Figuren passend zur Musik an die Wand zu projizieren.

Einführung

Neulich habe ich defekte Festplatten aus dem Müll gerettet. Obwohl sie ihre eigentliche Funktion nicht mehr erfüllen können, sind sie dennoch faszinierend aufgebaut. Ich habe mich dann mal informiert, was man alles noch so damit anstellen könnte und aus diversen Gedankenanstößen und eigener Weiterentwicklung ist folgendes entstanden: Ein Laser-Projektor. Er projiziert die Impulse der Musik auf die Wand. Und weil das viel schneller geht, als das menschliche Auge es wahrnehmen könnte, erkennt man richtige Bilder auf der Wand. Wenn man es so will, handelt es sich hier um ein 2D-Laser-Oszilloskop. Mit einem Funktionsgenerator (im einfachsten Fall die Soundkarte im PC mit entsprechender Software) können Frequenzen erzeugt und mit dem Laserprojektor visualisiert werden.

Benötigte Materialien

  • 2 defekte Festplatten (man könnte auch mit nur einer Festplatte eine Sparversion bauen)
  • einen Laserpointer (billiges Flohmarktmodell reicht)
  • Reste von Blech und Plexiglas, je nach Belieben

Benötigte Werkzeuge

  • Torx-Schraubendreher
  • diverses Standardwerkzeug (hängt von der Umsetzung ab)

Ich zeige euch mal, wie ich den Laser-Projektor gebaut habe. Auffällig und mittlerweile auch fast typisch für viele meiner Basteleien ist, dass kaum Kosten entstehen. In meinem Fall überhaupt keine, aber vielleicht muss ja jemand noch einen Laserpointer kaufen. Der dürfte auf dem Flohmarkt o.ä. aber auch nur maximal 2 oder 3 Euro kosten.

Der Artikel ist etwas länger, weil ich zwischendurch auf das physikalische Prinzip eingehe. Der Aufbau ist jedoch sehr einfach.

Schrauben wir mal eine Festplatte auf, um uns anzusehen, was alles darin zu finden ist.


Die meisten Festplatten sind mit Torx-Schrauben verschraubt. Die Vertiefung im Schraubenkopf sieht dabei sternförmig mit sechs Zacken aus. Nicht mit Inbus verwechseln! :OBERLEHRER:


Hier habe ich den Deckel der Festplatte abgenommen. Man sieht mehrere gestapelte Metallscheiben auf einem Motor. Diese Scheiben sind meistens aus Aluminium, in seltenen Fällen auch aus Glas. Alle Festplatten, die ich schon geöffnet habe, hatten 2 Scheiben, aber es gibt auch welche mit einer oder mehreren Scheiben. Dann befindet sich hinten ein Lesearm, der (meist) doppelt so viele Leseköpfe hat, wie Scheiben vorhanden sind, denn jede Scheibe wird von beiden Seiten „abgetastet“. Der Metallteil hinter dem Lesearm ist ein sehr starker Magnet in einer Halterung mit einer Spule dazwischen, die am Lesearm befestigt ist und sich zwischen den Metallbacken bewegen kann. Das ist Vorraussetzung für den Laserprojektor. Bei sehr alten Festplatten (bis ca. 30 oder 40 MB) wird der Lesearm durch einen Schrittmotor gesteuert, was hierfür nicht geeignet ist. Links vom Lesearm geht ein Folienkabel weg, welches zur Platine auf der Rückseite der Festplatte verläuft.


Hinter dem Magnetteil befinden sich in dieser Festplatte noch Gummistopper, die den Schwenkbereich des Lesearms begrenzen. In manchen Festplatten war in einem Stopper ein kleiner Magnet enthalten, an dem der Lesearm kleben bleibt, wenn er ihm zu nahe kommt. Diese Magneten müssen entfernt werden. Oben im Bild liegen sie schon neben der Festplatte.


Nun habe ich den oberen Teil des Magnethalters abgenommen. Der Magnet ist auf dessen Unterseite befestigt. Dabei muss man vorsichtig vorgehen, weil man einerseits viel Kraft benötigt um die Magneten voneinander zu trennen, aber andererseits nicht abrutschen darf. Mit dem Pfeil ist die Spule am Lesearm gekennzeichnet. Je nach angelegter Spannung ändert sie ihre Position im Magnetfeld.


Kommen wir zum Lesearm. An dessen Spitzen sind kleine Schleifer befestigt, die einen kleinen Anpressdurck auf die Scheiben ausüben. Diese müssen entfernt, damit der Lesearm sich widerstandslos bewegen kann. Zur Erklärung: Hier im Bild ist die obere der beiden Scheiben demontiert, deswegen sieht man alle 4 Spitzen. Die „untersten beiden Spitzen“ sind nur eine Spiegelung, also hier sind nur 4 Spitzen vorhanden.


Letztendlich brauchen wir für dieses Bastelprojekt nur den Arm mit der Spule und dem Magnet. Auf die Scheiben könnte man verzichten und viel Platz sparen. Ich wollte aber dem Gag zuliebe die Festplatte bewusst erhalten. Deshalb habe ich hier die drei unteren Leseköpfe komplett entfernt, den oberen Lesekopf aber verschont. Von ihm habe ich nur den kleinen Schleifer abgerissen, so dass er auch keinen Kontakt mehr zur Scheibe (die hier noch demontiert ist) hat.


Irgendwie hat das nach dem Zusammenbau an der unteren Scheibe immer noch geschliffen. Dann habe ich einfach die beiden unteren Arme abgebrochen. Das ging ganz leicht, weil es sprödes Gussmetall ist. Am oberen Arm sieht man hier in der Spiegelung sehr schön, dass der Schleifer entfernt wurde.


Das Prinzip

Ich will an der Stelle mal aus physikalischer Sicht (vereinfacht) erklären, warum sich der Arm eigentlich bewegt.

Zum einen haben wir einen Permanentmagnet in der Festplatte. Das ist ein Magnet, der seine magnetischen Eigenschaften immer hat, also der keinen Strom dazu braucht. Jeder Magnet hat einen Nord- und einen Südpol, wie ich hier gekennzeichnet habe. Der Magnet ist hier nur der obere Metallteil. Darunter befindet sich eine Trägerplatte, die für die Funktion unwichtig ist.


Magneten bilden immer ein Magnetfeld um sich herum aus, welches durch Magnetfeldlinien verdeutlicht werden kann. Magnetfeldlinien sind immer geschlossen, also haben keinen Anfang und kein Ende. Sie verlaufen im Magnet von Süd- zum Nordpol und außerhalb wieder zurück zum Südpol.

Dann haben wir eine Spule, die sich flach liegend über unserem Magnet befindet. Sie ist mit dem Lesearm verbunden, also kann in der liegenden Position über dem Permanentmagnet hin und her schweben.


Diese Spule kann ebenfalls ein Magnetfeld ausbilden, aber nur, wenn sie von einem Strom durchflossen wird. Der Strom ist im folgenden Bild mit I und den blauen Pfeilen gekennzeichnet. Er fließt durch den einen Draht in die Spule hinein, anschließend entlang der Spule ganz oft im Kreis und schließlich durch den anderen Draht wieder aus der Spule heraus. Je stärker der fließende Strom wird, umso stärker ist auch das Magnetfeld. Das Magnetfeld ist durch B und die grünen Pfeile gekennzeichnet. Polt man den Strom um, so dreht sich auch das Magnetfeld um.

Vergrößer dir mal das folgende Bild, um es besser zu verstehen!

Links: Der Strom fließt im Uhrzeigersinn und das Magnetfeld verläuft von oben durch den Kunststoffkern unter die Spule. Wenn man so will, haben wir knapp unter der Spule die Wirkung eines Nordpols und knapp über der Spule die Wirkung eines Südpols. Wir haben gelernt, dass Magnetfeldlinien immer geschlossen sind. Hier in der Skizze ist nicht eingezeichnet, dass die Feldlinien außen um die Spule wieder nach oben verlaufen.

Rechts: Fließt der Strom gegen den Uhrzeigersinn, zeigt das Magnetfeld in der Spule nach oben (und verläuft außerhalb der Spule wieder nach unten). Wir haben also hier knapp über der Spule gedanklich einen Nordpol und unter der Spule den Südpol.


So etwa kann man sich das Magnetfeld der Spule vorstellen. Die Spule wird hier von der Seite betrachtet.

Wer jetzt ein bisschen kombiniert, der versteht es bereits: Wir wissen, dass unterschiedliche Pole sich anziehen. Je nach Stromrichtung in der Spule können wir das Magnetfeld der Spule verändern. Und je nach Stromstärke ist es unterschiedlich stark. Wird die Spule z.B. so durchflossen, dass sie unter sich einen gedanklichen Nordpol ausbildet und befindet sie sich dabei über dem Nordpol des Permanentmagneten, dann stoßen sich die beiden gleichen Pole ab. Die Spule wird also entlang ihrer Drehachse zum Südpol des Permanentmagneten gezogen. Ich habe auch ausprobiert, was passiert, wenn ich die Spule aus ihrer Drehachse befreie, also sie lose auf den Magnet lege oder mit der Hand in einem kurzen Abstand darüber festhalte. Wie zu erwarten war, bewegt sie sich nicht mehr in der Drehrichtung, sondern vom Permanentmagnet weg, bzw. zu ihm hin.

Das folgende Video zeigt eine geöffnete Festplatte, deren Lesearm sich rhythmisch zur Musik bewegt. Die schlechte Tonqualität hat übrigens nichts mit schlechten Lautsprechern zu tun. Die Festplatte selbst wirkt wie ein Lautsprecher. Kein Witz, man kann mit der Festplatte Musik hören. Es klingt natürlich nicht gut, aber es geht. Wenn man will sogar recht laut.

Die 2. Dimension

Ich möchte 2-dimensional lasern, also brauche ich einen zweiten Lesearm. Dazu nehme ich eine weitere defekte Festplatte.


Hier handelt es sich um ein etwas moderneres Modell, eine 80 GB Festplatte. Aber defekt ist defekt.


Der prinzipielle Aufbau ist genau gleich wie bei dem uralten Modell. Hier ist allerdings noch eine Landevorrichtung für den Lesearm zu finden (weißer Kunststoff).


Das Objekt meiner Begierde habe ich mir herausgenommen: Den Lesearm. Hier sind bereits die Schleifer entfernt.


Um in zwei Dimensionen projizieren zu können, müssen die Lesearme sich auch um zwei Achsen drehen, die senkrecht zueinander sind. Es bietet sich also an, auf die erste Festplatte einen zweiten Lesearm hochkant aufzustellen. Dazu habe ich eine kleine Halterung aus Plexiglas gebastelt.


Da kann man den Lesearm einfach festschrauben.


An den anderen beiden Bohrungen wird der Magnet befestigt. Magnet ist nicht ganz korrekt: Eigentlich sind es zwei Metallteile, an denen von innen ein kleiner Magnet angeschweißt ist. Dadurch werden die Metallteile aber selber magnetisch.


In die erste Festplatte habe ich hier ein Loch gebohrt. Dabei hat es diesen Steg erwischt, aber das Loch musste genau da sein.


Die Spulen haben sehr große technische Ähnlichkeit mit den Spulen in Lautsprechern. Sie bestehen aus gewickeltem Kupferlackdraht und haben einen ähnlichen Innenwiderstand. Deswegen kann man eine Festplatte auch ohne weitere Umbauten als Lautsprecher nutzen! Diese Spule ist irgendwo in der Nähe des Drehpunktes des Lesearmes angeschlossen, hier z.B. an das Folienkabel angelötet. Das Folienkabel muss verwendet werden, weil es sehr beweglich ist. Jedes andere Kabel wäre zu steif und würde den Lesekopf bei seiner Bewegung hindern oder es würde brechen. Also verfolge ich die Adern im Folienkabel zu ihrem Ende. Hier sind die beiden Adern mit Pfeilen markiert (genau an den Pfeilspitzen).


Dann verfolge ich die beiden Adern immer weiter. Mehr von der Elektronik der Festplatte benötige ich nicht. Also kann auch die komplette Platine auf der Rückseite entfernt werden. Ebenso wird das IC hier auf dem Folienkabel nicht mehr benötigt.


Weil das IC der Position des zukünftigen vertikalen Lesearmes im Weg war, habe ich es herausgeschnitten, aber die beiden Adern zum Lesekopf stehen lassen.


Den Lesearm habe ich dann an dem eben gebohrten Loch mit einer langen Schraube befestigt.



Auch hier habe ich das Folienkabel schmaler geschnitten, also kaum mehr als die beiden Adern der Spule stehen lassen. Aber sei dabei vorsichtig, man hat schnell zu weit geschnitten. Ich empfehle anstelle eines Messers eine Schere zu verwenden.


Um die Spule anschließen zu können, habe ich zunächst schmale Drähte angelötet. Sie dienen quasi als Adapter zum dickeren Kabel. Vorsicht, dass kein Kurzschluss zwischen den Lötstellen entsteht.


An dieser Stelle sollten beide Spulen mal durchgemessen werden. Zum einen wird geprüft, dass kein Kurzschluss gemacht wurde, zum anderen ist aber auch der Widerstand der Spule wichtig, damit der Audioverstärker nicht zerstört wird. Beide Spulen sollten je einen Innenwiderstand von ca. 8 bis 32 Ω haben. Ist der Innenwiderstand sehr viel kleiner, prüfe, ob du einen Kurzschluss erzeugt hast. Ist er nur etwas kleiner und hast du keinen Fehler gemacht, solltest du den Widerstand mit einem in Reihe geschalteten Widerstand vergrößern. Ist der Widerstand zu groß, brauchst du einen kräftigen Verstärker, um genügend Auslenkung der Lesearme zu erreichen.

Wie im Bild gezeigt, wird die Spule gemessen. Das Multimeter wird auf Widerstandsmessung eingestellt und dann geht man bis in den passenden Messbereich herunter.

Meine Spule liegt gut im Bereich, alles ok. :DAUMEN:

Möglicherweise hat die Spule recht genau 16 Ω. Diese Billigmultimeter haben mit den Messleitungen meistens selber einen Widerstand von rund 1 Ω.


An die Drahtstücken habe ich dann das dickere Kabel angelötet. Die Minuspole kann man zusammenlegen. Ich habe außerdem Schrumpfschläuche aufgezogen, um alles isolieren zu können. Die Schrumpfschläuche über dem Folienkabel dürfen aber nur ganz vorsichtig geschrumpft werden, da die Folienkabel natürlich hitzeempfindlich sind.


Die Drähte habe ich dann am zweiten Arm seitlich festgebunden. Der andere Kram hier im Vordergrund stammt von Versuchen. Nicht beachten!


Folgendermaßen werden die Spulen nun angeschlossen: Hier siehst du die Belegung eines 3,5 mm Klinkensteckers. An Links und Rechts werden die beiden „Pluspole“ der Spulen und an GND zusammen die beiden „Minuspole“ der Spulen angeschlossen. Die Spulen haben natürlich keine Polarität, es ist ja nur eingerollter Draht. Aber unwichtig ist es hier nicht. Je nach Polarität lenkt die Spule nachher in die eine oder andere Richtung aus.

Das Kabel kann einfach im Stecker angelötet werden.


Hier ist nochmal verdeutlicht, wie die beiden Spulen angeschlossen werden. Voraussetzung ist, dass die Innenwiderstände der Spulen im Bereich liegen.

Optik

Gefahr!


In diesem Artikel kommt ein Laserstrahler zum Einsatz!

Laserstrahlen sind gefährlich für das Auge. Der Blick in den Laserstrahl kann eine nicht reparable Verbrennung oder Vernarbung der Netzhaut im Auge hervorrufen.

Richte einen Laserpointer niemals auf deine Augen oder die Augen anderer! Nicht in Anwesenheit von kleinen Kindern verwenden!

Zum Einsatz kommt ein kleiner Laserpointer. Sowas, wie es typischerweise für Schlüsselanhänger gibt. Normalerweise werden diese mit mehreren Knopfzellen betrieben. Mein Laserpointer ist für 3,6 Volt ausgelegt.



Der Laserpointer kann natürlich nicht bewegt werden. Aber der Strahl kann mit beweglichen Spiegeln abgelenkt werden. Ich habe ein Stückchen Spiegel rumliegen gehabt. Es ist irgendein Kunststoffglas mit eine aufgebrachten Spiegelfolie. Alufolie eignet sich leider nicht, sie ist zu matt und ebenso wenig eignen sich CDs, denn diese streuen das Laserlicht aufgrund ihrer im Detail nicht ebenen Oberfläche. Es muss also ein richtiger Spiegel gesucht werden.


Meinen Spiegel konnte ich einfach mit der Schere schneiden.


Im ersten Versuch bin ich so vorgegangen: Ich habe den Laserpointer senkrecht über der Drehachse des ersten Armes aufgehängt, so dass er nach unten strahlt.


Den ersten Arm habe ich ganz nach außen geschoben und dann einen Spiegel so befestigt, dass der Laser auf den Drehpunkt des zweiten Armes abgelenkt wird.


Dort habe ich wieder einen Spiegel angebracht, der den Strahl nach vorne umlenkt. Der Weg des Lasers ist durch Pfeile gekennzeichnet.


Auf der Wand habe ich dann allerdings feststellen müssen, dass die Achsen nicht im rechten Winkel zueinander verlaufen. Daher entschied ich mich, die Spiegel anders anzuordnen.


Der Laserpointer soll nun waagerecht montiert werden. Dafür habe ich eine Halterung auf Blech aufgezeichnet.


Das dünne Blech kann einfach mit einer Blechschere ausgeschnitten werden.


Dann habe ich den Laserpointerhalter umgebogen.


So ist es jetzt auf der Festplatte montiert. Die Schraublöcher waren schon dort.


Den ersten Arm habe ich jetzt auf mittlere Auslenkung gebracht und den Spiegel so befestigt, dass der Laserstrahl genau senkrecht nach oben geworfen wird.


Den zweiten Spiegel habe ich genau über dem ersten an einem Stück Plexiglas befestigt.


Nun sind beide Achsen senkrecht zueinander. Die waagerechte Achse ist leider etwas gekrümmt. Das ist aber nicht schlimm. Zum einen scheint der Laser schräg von unten auf die Wand und krümmt die Linie dadurch noch mehr und zum anderen befindet sich die Projektion meist in der Mitte, wo die Krümmung nicht so stark ist.


Wo bleibt das Modding?

Man muss immer auch für einen angemessenen optischen Effekt sorgen. Da spricht der Casemodder aus mir. Es wäre schade, wenn der Projektor nicht sichtbar ist, wenn er im dunkeln auf eine Wand beamt. Also wollte ich ihn beleuchten. Viel Platz ist nicht und es soll auch nicht kitschig werden. Daher entschied ich mich für zwei 3 mm LEDs in blau. Sie haben nur 1000 mCd, es soll ja nicht den Raum aufhellen. Mit dem LED-Rechner habe ich mir erstmal die Vorwiderstände berechnen lassen. Die Versorgungsspannung stand durch den Laserpointer schon mit 3,6 Volt fest.

Also habe ich die Widerstände und die LEDs aufgetrieben.


An die LEDs habe ich zunächst je zwei Kabel angelötet und diese mit Schrumpfschlau isoliert.


Eine LED befindet sich in der hinteren Ecke und sie scheint zwischen die Scheiben, um einen guten Effekt zu erzielen.


Die andere LED habe ich auf die beweglichen Teile gerichtet.


Die Vorwiderstände sind an anderer Stelle untergebracht, um mit dem Platz auszukommen. Auch hier die Isolation nicht vergessen.


Yeah, es leuchtet. Der Effekt mit der LED zwischen den beiden Platten kommt gut an.


Gehäuse

Jetzt muss noch ein cooles Gehäuse gebastelt werden, damit man den Laser-Projektor auch vom Haus werfen kann, ohne dass er kaputt geht. :BEKLOPPT:

Hier ein Stück Plexiglas. Es ist klar und erscheint nur wegen der Schutzfolie grün.


Ich habe zwei Linien darauf gezeichnet. Der Abstand zwischen den Linien entspricht der Breite der Festplatte.


Mit der bewährten Falttechnik habe ich das Plexiglas in eine solche Form gebracht. Unten habe ich 6 Löcher gebohrt, die genau die Abstände der Löcher an der Festplatte haben.


Gerade Schnitte kann man immer gut mit einer Metallsäge machen.


Dabei sollte man möglichst schräg ansetzen und relativ langsam sägen.


Hier noch die fertig gesägten Seitenteile.


Das Plexiglas passt prima auf die Festplatte.


Die beiden Seitenteile habe ich mit Heißkleber erst fixiert und dann befestigt. Ist nicht so hübsch, aber ist ok.



Der Laser-Projektor

Fertig ist der Laserprojektor.





Im Dunkel sieht er doch echt cool aus.




Um die Musik unabhängig vom Laser-Projektor einstellen zu können, habe ich den Laser-Projektor über einen separaten Verstärker angeschlossen und mit auf das Signal für die vorderen Boxen meines 5.1 Systems gehängt.

Das ist der separate Verstärker. Ist keine große Kiste, sondern ein ganz niedliches Ding. Ich benutze den sonst nur, um mit Kopfhörer Musik hören zu können.

Jeder kann sich jetzt überlegen, wie er seinen Laser-Projektor einstellt. Damit das gezeichnete Bild möglichst auch rythmisch ist, habe ich die Bässe sehr aufgedreht. Hörbar sind die Einstellungen ja nicht, weil die Lautsprecher von einem anderen Verstärker angesprochen werden.


Auch die Lautstärke ist wichtig. Ist sie zu leise, sind die Auslenkungen der Laserprojektion sehr klein. Ist sie aber zu groß, schlagen die Lesearme immer an ihre Begrenzungen. Dabei erzeugen sie dann ein
doofes Bild und ich weiß nicht, ob sie dabei auch kaputt gehen können. Mit der Balance kann man regeln, wie weit die Achsen auslenken. Meine vertikale Achse war immer etwas länger als die horizontale, daher habe ich die Balance verschoben.


Und hier gibt es ein paar Eindrücke. Die meisten Fotos sind mehrere Sekunden belichtet worden. Der Effekt ist aber in Wirklichkeit viel schöner, weil das Auge träger sieht als eine Kamera.








Und hier gibt es noch ein schönes Demonstrationsvideo:

Ich hoffe, ihr hattet viel Spaß mit dem Artikel!

Euer Movergan

8 Gedanken zu „Laserprojektor

  1. Hi

    bin gerade dabei, mir auch so ein DIng zu bauen. nur bei mir funktioniert das aus irgendeinem Grund nicht… wenn man die Musik ganz Laut macht hört man die Lesearme mitschwingen doch bewegen tuen sie sich nicht… hab nachgemessen und beide Spulen liegen ungefähr bei 10 Ohm und frei bewegen könnten sich die arme auch..
    Was könnte falsch sein?
    Gruß Roman

    • Hi Roman,
      mir fällt dazu nur ein, dass entweder die Lesearme nicht leichtgängig genug sind oder dein Signal nicht genügend Leistung hat. Falls du es direkt an eine Soundkarte oder ein mobiles Abspielgerät angeschlossen hast, wird es in den meisten Fällen eng. Ein Vorverstärker muss schon sein, zwar ist kaum Leistung nötig, aber doch mehr als aus so einem unverstärkten Ausgang. Weiterhin muss das Signal genügend niederfrequenten Anteil haben. Lediglich Frequenzen unter ca. 200 Hz werden in Schwingungen umgesetzt, während die hörbaren Frequenzen aus der Festplatte ausschließlich die höheren sind. Dein Signal braucht also etwas Druck untenrum.
      Viel Erfolg.

  2. Hiho,
    ich grab den Beitrag mal wieder aus *Schwer Arbeit* :D
    ich überlege mir selbst so einen kleinen laserprojektor zu bauen, und frage mich, da ich meinen vorhandenen Verstärker nicht opfern will, ob folgendes möglich ist und wie deine Meinung dazu ist/ob du es mal ausprobieren könntest.
    Also:
    Ich würde mir einen alten Subwoofer einer 2.1 anlage kaufen, den horizontalen ablenkungskanal mit fullrange signal beschalten und auf den vertikalen kanal dann nur das signal, was zu dem tieftöner gehen würde, da dieses ja auch schon verstärkt ist. Meinst du damit lassen sich vlt noch schönere Effekte erzielen bzw ist das überhaupt möglich? Bitte trotz des alten Beitrags noch um antwort.

    Gruß, Sirgeneral

    • Hi,

      du musst doch keinen Verstärker „opfern“. Du klemmst ihn einfach mal an und testest. Wenn es nichts ist, klemmst du ihn wieder ab und hast den Verstärker damit nicht nachhaltig beeinträchtigt ;)
      Was du mit dem Subwoofer meinst, ist mir unklar. Du brauchst ja keine Lautsprecher, sondern klemmst die beiden Achsen des Laserprojektors auf einen Verstärkerausgang, der im übrigen nicht viel Wumms haben muss. Dann kauf dir lieber billige PC-Aktivboxen, schmeiß die Lautsprecher weg und verwende den enthaltenen Verstärker für den Laserprojektor. Es kann aber nicht schaden, erstmal mit einem vorhandenen Verstärker zu testen, ob es überhaupt funktioniert. Z.B. kann man bei der Leichtgängigkeit einiges verhunzen und dann will er sich nicht so recht bewegen.
      Weiterhin macht es sowieso keinen Unterschied, ob du nun „Fullrange“ oder nur das „Tieftönersignal“ aufschaltest. Wie der Artikel beschreibt, ist der Festplattenlesearm durch seine Massenträgheit so langsam, dass er nicht wirklich mehr als 200 Hz schafft (in meinem Fall) und du sowieso einen Tiefpass gebaut hast. Höhere Signalanteile gehen einfach verloren und es macht daher keinen Unterschied, ob du vorher eine Frequenzweiche hast oder nicht.
      Man kann noch etwas tunen, indem man den Spiegel auf der Drehachse anbringt und nicht auf dem Arm. Den Arm könnte man dann kürzen. So würde man die Frequenz steigern können, aber sicher nicht um Größenordnungen.

    • du steuerst di actuatorachsen über den vorgesehen ic an .. mit eine PWM signal eines MIkrokontrollers und kannst dan auch noch selbst programmieren was er auf der wand machen soll

      lg stefan

  3. Super…5 *****

    Komm bei Fingers `rein bist eine echte Bereicherung.

    www. fingers.de oder googel mal nach fingers bzw wiki hat auch den Finger`s im Web…
    Gruß
    Dirk

  4. Ja, das war ein nettes Projekt. In dem Video kommt der Effekt besser rüber als auf den Fotos (leider ein bisschen stark verwackelt :)
    Ich habe gerade überlegt ob es nicht interessant wäre auf er wagerechten Achse (da ist die Krümmung dann leider nicht mehr egal) statt des Audiosignals eine Sägezahnspannung anzulegen, Dann hätte man (bei passender Frequenz) quasi eine „stehende“ Darstellung der Musik.

    • Jopp, damals hatte ich ein Progrämmchen installiert, weiß gerade den Name nicht, mit dem konnte man über die Soundkarte auf beiden Kanälen je eine separate Frequenz ausgeben. Mit dem Sägezahn auf dem horizontalen Kanal war es dann quasi ein Oszilloskop, wenn man mal von Brems- und Beschleunigungsverfälschungen auf der Zeitachse absieht. Man konnte dann aber z.B. einen Sinus auf der vertikalen Achse erzeugen und ihn sichtbar machen. Einen Trigger gibts natürlich auch nicht, aber wenn die vertikale Frequenz gleich oder ganzzahlige Vielfache von der horizontalen Frequenz ist, dann steht das Bild.
      Grüße an dich und deine Lady.

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